News

Hier finden sich aktuelle Nachrichten des Messkampagnen-Teams in chronologischer Reihenfolge. Ausführliche Beiträge, die auf dem MOSES Blog veröffentlicht wurden, sind in der Auflistung mit [BLOG] gekennzeichnet.

Klicken Sie auf die jeweilige News, um Details angezeigt zu bekommen.

i Dr. Jannik Wilhelm (IMK-TRO)
Ankündigung des internen Swabian MOSES Post-Kampagnenworkshops im November 2021

Vom 02. bis 04. November 2021 fand der erste Post-Kampagnenworkshop von Swabian MOSES statt. Bei der hybriden Veranstaltung kamen rund 40 beteiligte Forschende der beteiligten Einrichtungen am Campus Nord des KIT in Karlsruhe bzw. online zusammen, um ein erstes Résumé zu ziehen. Nach einigen Überblicksvorträgen über die Einbettung der Kampagne in die Helmholtz-Initiative MOSES, die Forschungsziele von Swabian MOSES und den Kampagnenverlauf durch die Projektleitung und -koordination, gaben alle beteiligten Messgruppen ihre ersten Auswertungen zum Besten. Modellierer des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-TRO) des KIT und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) präsentierten ihre Ansätze und Ideen zur Verknüpfung der von Swabian MOSES gesammelten Messdaten mit Modellsimulationen, um noch mehr über die atmosphärischen Prozesse zu lernen. Anschließend wurden intensive Diskussionen in thematischen Kleingruppen geführt und eine Strategie zur effizienten und gemeinsamen Auswertung und Publikation der Messungen entwickelt. Zuletzt tauschten sich die Teilnehmenden des Workshops über Zukunftsperspektiven von Swabian MOSES aus. Der Vorschlag einer zweiten Auflage der Kampagne mit weiteren hydro-meteorologischen Forschungsschwerpunkten im Jahre 2023 stieß bei vielen Beteiligten auf offene und interessierte Ohren.

Autor: Dr. Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

 

i Timo Gamer (IMK-TRO)
Abtransport der KITcube Büro- und Lagercontainer vom Hauptmessstandort in Rottenburg am Neckar am 27. Oktober 2021

Nach gut fünf Monaten kontinuierlicher Messungen sind in den vergangenen vier Wochen die meisten Messgeräte der Swabian MOSES Beteiligten wieder abgebaut worden. Trotz teils nass-kühler Witterung verliefen die Abbauten reibungslos und die eingespielten Teams konnten die Messgeräte sicher verstauen. Teils konnten Geräte und Material schon wieder in die Heimateinrichtungen transportiert werden, wo auf sie eine umfangreiche Wartung und Funktionskontrolle wartet.

Autor: Dr. Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

 

In der bekannten Wissenssendung "Gut zu wissen" wurde heute im Bayrischen Rundfunk ein Beitrag ("Bessere Vorhersage von Starkregen") von Swabian MOSES ausgestrahlt: LINK zur Mediathek

Auch WetterOnline berichtet über die Messkampagne, insbesondere über den Schwerpunkt der Erforschung von Hagel: LINK

 

MOSES Blog-Beitrag: LINK

 

i Dr. Jannik Wilhelm (IMK-TRO)
Tag der offenen Tür in Nürtingen am 31.07.2021

Poster: Radiosonden | Poster: Aerosol-Lidar | Poster: Aerosolmessungen | Poster: Eiskeimmessungen | Poster: Stormchasing | Poster: Gewitter- und Hagelhäufigkeit

Am Wochenende 31. Juli / 01. August 2021 gaben die Wissenschaftler*innen der an der Kampagne Swabian MOSES beteiligten Forschungseinrichtungen interessierten Bürger*innen einen Einblick in ihre Arbeiten und Forschungsziele. Unter Einhaltung der aktuellen Covid-19-Regelungen empfingen MOSES-Projektkoordinatorin Dr. Ute Weber und Swabian MOSES-Koordinator Jannik Wilhelm an den zwei Tagen mehr als 100 Interessierte sowie Pressevertreter und gaben einen Überblick über das Gesamtkonzept der Messkampagne. Acht leitende Wissenschaftler*innen der Kampagne präsentierten aktuelle Ergebnisse und Forschungsschwerpunkte.

Zu den Highlights der Veranstaltungen zählten Demonstrationen der Schwarmsonden durch das Stormchasing-Team, mehrere gemeinsame Vorbereitungen und Starts von Wetterballons, die Vorstellung des Rovers des UFZ zur Bestimmung der Bodenfeuchte, sowie Einblicke in das Messensemble der Aerosolmessungen, die Starkregenbeprobungen der Universität Tübingen und die Sensoren von Energiebilanzstationen des IMK-IFU. Auch die Kontrolleinheit des mobilen Beobachtungssystems KITcube konnte in Rottenburg besichtigt werden. Die Forschenden freuten sich sehr über das große Interesse und den Austausch über Wetterextreme, Klimawandel u.v.m. Insbesondere in Rottenburg kamen am 01.08.2021 zahlreiche Gäste trotz regenreicher Witterung zu Fuß oder dem Fahrrad zur Messstation, um sich über die aktuelle Forschung zu informieren.

Gleichzeitig endeten mit den Tagen der offenen Tür die Intensivmessphasen bei Gewitterlagen. Viele kontinuierlich beobachtende Messgeräte verbleiben jedoch weiterhin an den in der interaktiven Messgebietskarte dargestellten Standorten bis Anfang Oktober, um weitere spannende Daten für die Wetter- und Umweltforschung zu sammeln.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

 

Heute und morgen erwarten die Forschenden abermals teils unwetterartige Gewitter im Untersuchungsgebiet. Die Swabian MOSES-Teams des Forschungszentrums Jülich (Ballonsondierungen in der unteren Stratosphäre) sowie des IMK-TRO (Stormchasing, Radiosondenaufstiege) und des IMK-AAF (Aerosolmessungen) sind wieder im Einsatz.

In den letzten Wochen gab es für das Team von Swabian MOSES nicht nur viele Unwetter zu beobachten. Die Wissenschaftler*innen konnten in Baden-Württemberg sehr wertvolle Daten sammeln. Gleichzeitig betonen sie, dass sie die Gefahren und entstehenden Schäden durch Unwetter zu jeder Zeit sehr ernst nehmen und sprechen allen, die in den letzten Wochen durch Hagel, Starkregen, Sturzfluten oder anderen Begleiterscheinungen geschädigt wurden, ihre Anteilnahme aus. Ein Forschungsziel der Kampagne ist es, dass insbesondere Vorhersagen von starken Gewittern wie dem vom 23. Juni im Neckartal zeitlich und räumlich noch besser gelingen - auch wenn dies aufgrund der chaotischen Natur der Atmosphäre eine große Herausforderung ist. Mit den Beobachtungen aus der Kampagne ist aber ein wichtiger Schritt getan, der langfristig zu präziseren Vorhersagen führen kann.

Das Interesse der Öffentlichkeit und der Presse an der Kampagne wächst. So erschienen bereits mehrere Fernsehbeiträge (SWR Aktuell, SWR Landesschau; BR24 Rundschau) sowie diverse Zeitungs-, Online- und Radiointerviews mit vielen Beteiligten der Kampagne (FAZ, SWR, MDR, rbb, Deutschlandradio, Reutlinger Generalanzeiger, Nürtinger Zeitung, Schwäbisches Tagblatt, Badische Zeitung, Badische Neueste Nachrichten, Stuttgarter Nachrichten, Stuttgarter Zeitung).

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

i Dr. Jannik Wilhelm (IMK-TRO)
Mehr als 30 Wissenschaftler*innen am Standort des X-Band Niederschlagsradars in Nürtingen

Heute trafen sich viele KIT-Beteiligte der Messkampagne Swabian MOSES mit Forscher*innen und Mitarbeiter*innen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sowie einigen Wissenschaftler*innen aus dem Sonderforschungsbereich Waves To Weather zu einer Besichtigungsfahrt der Messstationen in Owen (Teck), Nürtingen und Rottenburg am Neckar. Neben der Projektleitung- und koordination von Swabian MOSES waren auch die Institutsleitung und Geschäftsführung des IMK-TRO sowie die Projektleitung und Koordination des DWD-Projekts SINFONY (Seamless INtegrated FOrecastiNg sYstem) vor Ort. Dabei wurden neue Anknüpfungspunkte identifiziert und Ideen entwickelt, wie die Forschenden in Zukunft weitere Fortschritte in der Gewittervorhersage erzielen können.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

Heute erwarten die Forschenden insbesondere im Verlauf des Abends und eingangs der Nacht teils heftige Gewitter, die sich alsbald erneut (wie bei IOP 5) zu einem Mesoskaligen Konvektiven System im Untersuchungsgebiet in Baden-Württemberg zusammenschließen werden. Aufgrund der guten thermodynamischen, sehr guten dynamischen atmosphärischen Bedingungen (z.B. sehr hohe vertikale Windscherung) ist zunächst gar die Möglichkeit für Superzellen inklusive Hagel gegeben, während im Laufe der Nacht hauptsächlich der Starkregen eine Rolle spielen wird. Der Feuchtegehalt der Luft ist dabei enorm: Das niederschlagbare Wasser in einer vertikalen Luftsäule erreicht extrem hohe Werte bis über 40 kg/m².

Die Swabian MOSES-Teams des Forschungszentrums Jülich (Ballonsondierungen in der unteren Stratosphäre) sowie des IMK-TRO (Stormchasing, Radiosondenaufstiege) und des IMK-AAF (Aerosolmessungen) sind wieder im Einsatz.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

iDr. Jannik Wilhelm (IMK-TRO)
i Dr. Andreas Wieser (IMK-TRO)
Blick auf ein starkes Gewitter über dem Nordschwarzwald am 28. Juni 2021 vom Forschungsflugzeug D-ILAB aus. Später bildete sich aus den Schwarzwaldzellen ein großer Gewitterkomplex, der das Untersuchungsgebiet überquerte.

Heute und morgen erwarten die Forschenden zum Teil große Gewittersysteme (sogenannte Mesoskalige Konvektive Systeme) im Untersuchungsgebiet in Baden-Württemberg, die sich auch zu linienartigen Gewitterfronten formieren können. Die Swabian MOSES-Teams der Universität Tübingen sind aufgrund der hohen erwarteten Niederschlagssummen in Alarmbereitschaft. Auch die Teams des Forschungszentrums Jülich (Ballonsondierungen in der unteren Stratosphäre), des UFZ (Cosmic Ray Roving) sowie des IMK-TRO (Stormchasing, Radiosondenaufstiege, Flugzeugmessungen mit der TU Braunschweig) und des IMK-AAF (Aerosolmessungen) sind wieder im Einsatz.

Der Bayrische Rundfunk (BR) ist zudem am Montag vor Ort, um die Aktivitäten der Forschenden zu verfolgen.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

MOSES Blog-Beitrag: LINK

 

In dieser unwetterträchtigen Woche berichtet der SWR in Funk und Fernsehen über die Swabian MOSES Messkampagne. Eine Zusammenstellung findet sich HIER.

 

Link zur Expertenmeldung: HIER KLICKEN

 

iMelissa Körlin (IMK-TRO)

Gegen 17:40 Uhr Ortszeit (15:40 UTC) ist heute ein heftiges Unwetter, eine sogenannte Superzelle, direkt über den Hauptmessstandort in Rottenburg am Neckar gezogen (s. Foto und Radarbild). Neben starken konvektiven Windböen produzierte die Superzelle auch Hagelkörner, die direkt an der Messstation Durchmesser von bis zu 2 Zentimeter erreichten. In der Rottenburger Innenstadt lassen die Hagelmassen die Straßen fast wie im Winter aussehen (s. Foto). Nach noch unbestätigten, aber teils mit Fotos belegten Meldungen, die beim Deutschen Wetterdienst bzw. dem Kampagnenteam eingingen, erreichten manche Hagelkörner im weiteren Verlauf in der direkten Umgebung entlang des Neckars (Tübingen, Reutlingen) lokal 5 Zentimeter Durchmesser - das entspricht der Größe eines Golfballs (s. Foto)!

Damit reiht sich die heutige Superzelle in eine ganze Serie von Superzellen in Süddeutschland ein, die sich seit Montag insbesondere in Baden-Württemberg und Bayern bilden und weite Strecken von teils mehreren Hundert Kilometern mit ihren schadenträchtigen Begleiterscheinungen überqueren. Eines ist schon jetzt klar: Die heute gewonnenen Messungen und Daten der Superzelle werden den Wissenschaftler*innen sehr wertvolle Informationen liefern, um das häufige Auftreten dieser Unwetter in der Region besser zu verstehen. Damit können in Zukunft auch die Vorhersagen solcher Ereignisse verbessert werden.

Weitere Informationen folgen.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

i IMK-TRO
Das KITcube X-Band Niederschlagsradar zeigt eindrücklich die hochreichende Superzelle, die heute, am 23.06.21, gegen 17:40 Uhr Ortszeit (15:40 UTC) über den Hauptmessstandort nahe Rottenburg am Neckar gezogen ist.
i Melissa Körlin (IMK-TRO)
Hagelansammlungen in der Innenstadt von Rottenburg am Neckar.
i Dr. Wolf-Rüdiger Voss (CashCard Automaten GmbH)
Hagelkörner bei Reutlingen-Sickenhausen. Die Korngrößen liegen lokal bei knapp 5 cm Durchmesser.

Wir befinden uns zurzeit in der ersten über mehrere Tage andauernden Hitzeperiode dieses Sommers. Heiße Luft aus dem Norden Afrikas gelangt über das Mittelmeer bis nach Deutschland (und bringt nebenbei einiges an Saharastaub mit sich). Bereits heute erreichen die Tageshöchsttemperaturen - von den höheren Mittelgebirgslagen einmal abgesehen - über 30 °C, lokal sogar um die 35 °C. Diese hohen Temperaturen werden uns auch bis einschließlich Sonntag ganz schön zum Schwitzen bringen, zumal ab Freitag auch die Luftfeuchtigkeit deutlich ansteigt.

Im Untersuchungsgebiet von Swabian MOSES in Baden-Württemberg werden am Freitag, 18.06.21, einige Gewitter erwartet, die aufgrund der sehr guten thermodynamischen atmosphärischen Bedingungen (hohe Instabilität, hoher Wassergehalt, hoher Energigehalt) lokal heftigen Starkregen und kleinkörnigen Hagel mit sich bringen. Am Wochenende verbessern sich darüber hinaus die dynamischen Bedingungen, die eine bessere Organisation der Gewitter ermöglichen. Dabei können sich teils größere Schwergewitterkomplexe entwickeln. Wie sehr der Saharastaub die Entwicklung der Gewitter beeinflussen könnte, ist unsicher.

Folgende Teams von Swabian MOSES sind im Einsatz:

  • KIT/TU Braunschweig-Flugteam: Das Forschungsflugzeug D-IBUF, welches in den nächsten Tagen verschiedene Flugpattern abfliegt, um die Strömungsverhältnisse im Untersuchungsgebiet im Vorfeld der Gewitter zu vermessen.
  • KIT-Stormchasingteam, das zu starken Gewitterzellen hinfährt, um kleine Schwarmsonden in den Aufwindbereich der Zellen zu steuern und so mehr über die Dynamik des Gewitters und das Hagelwachstum zu erfahren.
  • KIT-Radiosondenteams, die Wetterballons zur Sondierung des Vertikalprofils der Atmosphäre bis in 15-20 Kilometer Höhe steigen lassen.
  • DLR-Flugteam und UFZ-Team "Kosmischer Strahlensensor" zur koordinierten luft- und bodengebundenen Messung der Bodenfeuchte vor und nach der Gewitterperiode.
  • Wetterballonteam des Forschungszentrums Jülich zur Messung des Spurengastransports in die Stratosphäre durch Gewitter (Ballonaufstiege bis in Höhen von mehr als 30 Kilometer).
  • KIT-Aerosolteam zur regelmäßigen Sammlung von Aerosolpartikeln vor Ort, um deren Rolle bei der Gewitterentstehung zu untersuchen.
  • Fließgewässer-Team der Uni Tübingen ist in Alarmbereitschaft und wartet auf seinen Einsatz im Falle eine lokalen Starkregenereignis im Einzugsgebiet von Ammer und Steinlach.
  • DWD-Radiosondenteam Stuttgart: Zusätzliche automatisierte Wetterballonaufstiege am Vor- und Nachmittag während der IOP.

Der SWR ist zudem an zwei Tagen vor Ort, um die Aktivitäten der Forschenden hautnah mitzubekommen.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

 

Heute erwarten die Forschenden die Auslösung von einigen, teils hochreichenden und recht langsam ziehenden Gewitterzellen im Untersuchungsgebiet in Baden-Württemberg. Die Swabian MOSES-Teams der Universität Tübingen und des Forschungszentrums Jülich sind im Einsatz, um die Wassereinträge in die Stratosphäre und den starkregenbedingten Schadstofftransport in die lokalen Fließgewässer zu messen.

Nach einem unterkühlten und regnerischen Mai kehrt seit einigen Tagen der Frühsommer in Deutschland ein. Die Temperaturen steigen heute verbreitet auf über 25 °C. Zudem fließt von Südwesten aus Frankreich im Tagesverlauf eine feucht-labile Luftmasse in das Untersuchungsgebiet in Baden-Württemberg ein. Dadurch haben sich jetzt am Nachmittag (16:20 Uhr) bereits erste Gewitter über den Vogesen und dem Schwarzwald gebildet. Die Teams von Swabian MOSES sind bereit und lassen bereits erste Wetterballons zur Sondierung der Atmosphäre steigen.

Nachdem bereits der April 2021 deutschlandweit gesehen der kälteste seit 40 Jahren war (vgl. DWD), wartet auch der Mai 2021 mit einer kühlen und unbeständigen Witterung auf. Die häufigen, oftmals schauerartigen Regenfälle der vergangenen Wochen lassen sich auf ein umfangreiches Tiefdrucksystem über dem Nordatlantik zurückführen, welches fortwährend feuchte Luftmassen nach Mitteleuropa transportierte. Insbesondere durch Kaltluftadvektion in den oberen Schichten der Troposphäre wies diese an vielen Tagen eine leicht bis moderat labile Schichtung auf, die in Deutschland und so auch im Untersuchungsgebiet Neckartal/Schwäbische Alb immer wieder zur Auslösung und Entwicklung von Konvektion führte, welche jedoch meist nicht nur schwach organisiert, nicht allzu hochreichend (s. Radarbild des KITcube X-Band Radars) und daher auch lediglich von moderaten Begleiterscheinungen geprägt war (Starkregen, kleinkörniger Hagel, Sturmböen, wenig Blitzaktivität). Im Untersuchungsgebiet von Swabian MOSES kamen dabei seit Anfang Mai verbreitet rund 60 bis 100 Liter Regenwasser pro Quadratmeter zusammen, was im bzw. nur leicht über dem klimatologischen Durchschnitt liegt. Die im April noch verbreitet trockenen Böden haben sich in den letzten Wochen durch die wiederkehrenden Regenfälle gut angefeuchtet, wie die Bodenfeuchtemessungen des UFZ zeigen (s. Zeitreihe).

Bezüglich des Fokusses auf die Untersuchung der Entstehung von sommerlicher, sehr hochreichender Konvektion durch Strömungskonvergenzen im Untersuchungsgebiet, oder bezüglich des Schadstofftransportes in Fließgewässer durch heftigen Starkregen bot die Witterung daher bislang keine Gelegenheit zu einer wissenschaftlich interessanten Intensivmessphase. Auch in der kommenden Woche wird die kühle und wechselhafte Witterung anhalten, wenngleich sich auf dem Atlantik zunehmend hoher Luftdruck ausbreitet - mit der Folge, dass die Luftströmung in Deutschland vorerst auf Nord dreht und somit erwärmte Polarluft einer sommerlichen Wetterlage zunächst einen Strich durch die Rechnung macht. Der Mai stellt gleichzeitig erst den Beginn der Gewittersaison dar - die Gewitterstatistik aus den letzten 20 Jahren spricht für eine Zunahme der Gewitterhäufigkeit im Untersuchungsgebiet über den kompletten Juni hinweg bis etwa Mitte Juli, sodass die Forschenden fest mit einigen spannenden Gewitterlagen im Juni rechnen.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

 

i Dr. Jan Handwerker (IMK-TRO)
18.05.21 14 Uhr (12 UTC) Mitte: Aufsicht auf den vom X-Band Radar gemessenen maximalen Radarreflektivitätsfaktor Zh als Indikator für die Niederschlagsintensität (Farbskala) im Untersuchungsgebiet. Oben/rechts: Vertikalschnitte von Zh (Höhe in Kilometern)
i UFZ
Zeitreihe des Verlaufs der Bodenfeuchte bis zum 18. Mai 2021 am Hauptstandort von Swabian MOSES Rottenburg am Neckar. Die Böden haben bereits hohe Werte der Bodenfeuchte erreicht und sind nahe der Sättigung.
i Dr. Jannik Wilhelm (IMK-TRO)
Kurz vor dem Start eines heliumgefüllten Wetterballons in Rottenburg am Neckar

Viele Messsysteme liefern seit Kampagnenstart kontinuierliche Messungen verschiedenster hydro-meteorologischer Messgrößen. Bahnt sich eine schwere Gewitterlage, ein ausgeprägtes Hochwasser oder eine länger Hitze- und Dürreperiode an, so werden in den nächsten Monaten Intensivmessphasen (IOPs, Intensive Observation Periods) ausgerufen, in denen die Forschenden mit einigen Messsystemen zusätzliche Beobachtungen durchführen werden. Um die Teamkommunikation und den Einsatz verschiedener Messgeräte unter IOP-Bedingungen zu testen, fand am 10.05.21 eine erste Test-IOP statt.

Zwei Messteams des IMK-TRO führten dabei unter anderem mehrere Ballonsondierungen mit an Wetterballons befestigten Radiosonden zur Messung des Vertikalprofils der Lufttemperatur, Luftfeuchte und des Windfelds am KITcube Hauptstandort Rottenburg am Neckar sowie am Campus Nord des KIT in Eggenstein-Leopoldshafen erfolgreich durch (s. Foto). Im Untersuchungsgebiet gab es am 10.05.21 lediglich einzelne schwache Regenschauer, welche sowohl vom KITcube Messensemble in Rottenburg als auch am Standort des LAFO der Universität Hohenheim mit ihren Radarsystemen wie geplant detailliert registriert wurden. Länger andauernde Niederschläge im Untersuchungsgebiet am 11. und 12.05.2021 mit 24-stündigen Regensummen von 10-25 Litern pro Quadratmeter zeigten einen deutlichen Anstieg der Bodenfeuchte in den Messungen der Bodenfeuchtesensoren des UFZ.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

Dr. Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

Heute, an diesem stürmischen 04. Mai 2021, startet die Messkampagne Swabian MOSES. Die meisten Messgeräte sind an den jeweiligen Standorten installiert, der Datenfluss ist weitestgehend organisiert und die beteiligten Wissenschaftler*innen sind motiviert und gespannt, welche hydro-meteorologischen Ereignisse in den nächsten Monaten auf sie zukommen werden.

MOSES-Blog Beitrag: LINK

MOSES News: LINK

Link zur offiziellen Presseinformation zum Kampagnenstart: LINK

 

Die Aufbauarbeiten der Swabian MOSES Kampagne laufen auf Hochtouren! Die Einsatzteams haben bereits viele Standorte angefahren und die entsprechenden Messgeräte platziert und in den Testbetrieb genommen.

Beim Aufbau des KITcube X-Band Regenradars in Nürtingen (s. Foto) am 20. April 2021 waren auch einige Vertreter der Presse und ein Fernsehteam vor Ort. Heute berichtet die Nürtinger Zeitung in einem kurzen Artikel üben den Aufbau: LINK zum Zeitungsartikel.

Autor: Jannik Wilhelm (IMK-TRO)

i Dr. Andreas Wieser (IMK-TRO)
Aufbau des KITcube X-Band Regenradars bei Nürtingen